Erst Frühsommer am Wochenende, dann der Unwetter-Knall am Montag. Auch für den Rest der Woche wird in weiten Teilen Deutschlands wechselhaftes Wetter erwartet. Die News im Wetter-Ticker.
Wechselhaftes Wetter in Berlin und Brandenburg erwartet
Mittwoch, 24. Mai, 06.11 Uhr: Eine wechselhafte Wetterlage erwartet die Menschen in Berlin und Brandenburg. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwoch mitteilte, startet der Tag zunächst stark bewölkt, stellenweise treten ein paar Regentropfen auf. Zum Nachmittag ziehen die Wolken etwas ab - bei Temperaturen um 17 Grad. Nachts sind nur wenige Wolkenfelder am Himmel zu sehen, ansonsten bleibt es klar. Die Temperaturen fallen auf Werte zwischen 4 und 8 Grad.
Am Donnerstag wird es wechselnd bewölkt, am Abend blickt die Sonne durch. Dabei bleibt es trocken. Die Höchstwerte liegen zwischen 19 und 22 Grad. In der Nacht zum Freitag ist es überwiegend klar und regenfrei. Es kühlt auf Temperaturen zwischen 5 und 8 Grad ab.
Der Freitag bleibt bedeckt, zeitweise kommt es zu heiteren Abschnitten. Regen wird nicht erwartet. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 18 Grad im Norden und 21 Grad im Süden. In der Nacht wird es laut DWD weiterhin trocken und klar. Die Tiefstwerte liegen zwischen 5 und 8 Grad.
Hunderte Feuerwehreinsätze nach Starkregen - Volle Keller und Straßen
20.05 Uhr: Notunterkunft in der Turnhalle, Menschen müssen ihre Häuser verlassen: Am Montagabend stand der Osten von NRW teilweise unter Wasser. Feuerwehren waren im Dauereinsatz. Nun soll das Wetter erstmal trocken bleiben. Ein Unwetter mit Gewitter und Starkregen hat am Montagabend im Sauerland und in Ostwestfalen-Lippe viele Häuser unter Wasser gesetzt und Straßen überflutet. Feuerwehren fuhren Hunderte Einsätze, um Keller leer zu pumpen und vollgelaufene Straßen zu sperren. Verletzte wurden nicht gemeldet. In Detmold wurde für Hundert Anwohner eine Notunterkunft in einer Grundschule eingerichtet. In einigen Straßen hätten Gebäude zum Teil zwei Meter unter Wasser gestanden, teilte die Feuerwehr in Detmold am Dienstag mit. Mehrere Gebäude seien vom Stromnetz genommen worden.
„Die Regenfront ist durch“, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes in Essen am Dienstag. In Schmallenberg im Sauerland seien in kurzer Zeit 56 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Rund um Bielefeld und Detmold seien es nach Radarmessungen sogar 60 bis 70 Liter pro Quadratmeter gewesen. Diese Wassermengen gehen sonst beinahe in einem ganzen Monat nieder. In Essen fallen beispielsweise im Monat Mai durchschnittlich 73 Liter Regen pro Quadratmeter.
Besonders heftig traf es im Sauerland die Stadt Menden. Etwa 200 Einsätze habe es dort gegeben, sagte ein Sprecher der Feuerwehrleitstelle des Märkischen Kreises am Montagabend. In Finnentrop war die komplette Feuerwehr im Einsatz, um die Unwetterfolgen zu bekämpfen. Unter anderem wurde eine eingeschränkte Person aus einer unter Wasser stehenden Kellerwohnung geholt.
In Bad Salzuflen im Kreis Lippe hatte die Feuerwehr 80 Einsätze abzuarbeiten. Nicht nur Häuser und Straßen standen unter Wasser, auch angespülter Schlamm und Matsch versperrten Wege. Mit Sandsäcken wurde ein Wohnhaus vor den Wassermassen eines nahen Baches gesichert.
Die Aussichten: Zunächst bleibt es dem DWD zufolge kühl und trocken in NRW. Erst am Donnerstag wird es wieder wärmer mit Temperaturen bis 20 Grad. Am Freitag und Richtung Pfingstwochenende gehen die Temperaturen weiter hoch.
Sturzfluten und Erdrutsch: Die Bilanz des Unwetter-Abends in Deutschland
Dienstag, 23. Mai, 06.30 Uhr: Menden im Sauerland (NRW): Sehr langsam sind Gewitter am Montag über Nordrhein-Westfalen gezogen und haben dabei örtlich für Starkregen gesorgt. Besonders heftig hat es im Sauerland nach Feuerwehrangaben die Stadt Menden getroffen. Etwa 200 Einsätze habe es in diesem Bereich gegeben, sagte ein Sprecher der Feuerwehr-Leitstelle des Märkischen Kreises am Abend. Zumeist sei es um vollgelaufene Keller gegangen. Teilweise seien auch Straßen überflutet worden. Nach ersten Informationen sind keine Menschen durch das Unwetter verletzt worden.
Kreis Olpe: Im Kreis Olpe rückten Feuerwehrleute zu 77 Einsätzen aus, wie ein Sprecher der Kreisverwaltung sagte. Hauptsächlich sei es dabei um überlaufene Straßen gegangen. Aber auch vollgelaufene Keller habe es geben. „Glücklicherweise ist niemand verletzt worden“, sagte der Sprecher der Kreisverwaltung. An einer Landstraße sei eine Uferböschung teilweise zu einem Fluss abgerutscht. Die Straße sei aber dann zumindest noch einspurig befahrbar gewesen, hieß es.
Hochsauerlandkreis: Im Hochsauerlandkreis gab es etwa 15 Einsätze der Feuerwehr, sagte ein Sprecher der Leitstelle. Grund seien vollgelaufene Keller und etwa Geröll auf Straßen gewesen. Ein Dachstuhl habe nach einem Blitzeinschlag gebrannt. Das Feuer sei schnell gelöscht worden. In Schmallenberg sind nach ersten DWD-Daten von Montagnachmittag 45 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde gefallen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Montag für Teile von Nordrhein-Westfalen vor einer hohen Starkregengefahr gewarnt. Am Nachmittag galt zeitweise für Teile des Sauerlandes die höchste Unwetter-Warnstufe. Dabei geht es um extrem heftigen Starkregen. Es könnten örtlich 40 bis 60 Liter Regen pro Quadratmeter in einer Stunde fallen. Zwischenzeitlich bestand für das Sauerland die zweithöchste Unwetter-Warnstufe von 25 bis 40 Litern Regen pro Quadratmeter und Stunde. Dann galt zeitweise für ein Gebiet, dass unter anderem Arnsberg und Unna einschloss, die höchste Warnstufe.
Ostwestfalen: Im Laufe des Nachmittags ordnete der DWD auch ein Gebiet östlich von Bielefeld in die höchste Warnstufe wegen der Gefahr von extrem heftigen Starkregen ein. „Da schüttet es auch heftig“, sagte ein DWD-Meteorologe in Essen mit Verweis auf eine Radarauswertung des Gebiets östlich von Bielefeld. Dort habe ein Gewitter lange Zeit an einer Stelle gestanden. Die Autobahnpolizei Bielefeld warnte auf Twitter am Montagnachmittag Fahrer davor, dass auf der A2 zwischen Vlotho-West und dem Kreuz Bad Oeynhausen sowie auch zwischen Bielefeld-Ost und Rheda-Wiedenbrück Aquaplaning auftreten könnte.
Detmold: Auch in Detmold (Kreis Lippe) verursachten die Unwetter große Schäden. Die Feuerwehr zählte mehr als 120 Einsätze vom Nachmittag bis zum frühen Abend, wie die Stadt in der Nacht zum Dienstag mitteilte. Demnach gab es keine Verletzten. Viele Haupt- und Nebenstraßen seien zeitweise überflutet gewesen. Besonders getroffen habe es die Bürgerinnen und Bürger in Klüt. Mehr als 50 Keller und auch einige Erdgeschosse seien vollgelaufen. Da in vielen Häusern zunächst der Strom abgeschaltet werden musste, konnten einige die Nacht nicht Zuhause verbringen. In der Turnhalle der Grundschule Klüt sei kurzfristig eine Anlaufstelle eingerichtet worden, in der die Menschen versorgt werden und übernachten können.
Lahn-Dill-Kreis (Hessen): Nach Starkregen gab es in Waldsolms, Braunfels und Schöffengrund Hochwasser, es sei Wasser in Keller gelaufen, teilte der Kreis mit. Demnach sind die meisten der 55 Einsatzstellen mit etwa 250 Einsatzkräften erfolgreich abgeschlossen worden. Aktuell seien noch 20 Einsatzkräfte in Braunfels vor Ort.
Bei Bonbaden in der Gemeinde Braunfels sei der Solmsbach zwischenzeitlich noch einmal angestiegen und habe die Marke von 1,90 Metern überschritten, hieß es. Demnach wurde die Brücke, die im Ortsteil überspült wurde, abgesperrt. Insgesamt sei die Lage unter Kontrolle, sodass die meisten Einsatzkräfte auch hier wieder abrücken konnten.
In Schöffengrund habe es am Abend innerhalb von sechs Stunden Niederschlagsmengen von 25 bis 40 Litern pro Quadratmeter gegeben, im südlichen Ortsteil sogar zwischen 40 und 50 Litern pro Quadratmeter. Der Starkregen habe neben volllaufenden Kellern, Schlammlawinen und Materialschäden verursacht.
St. Ingbert (Saarland): Starkregen hat im Saarland zu Einsätzen der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks geführt. In St. Ingbert seien in mehreren Bereichen Straßen überschwemmt und Kanaldeckel herausgedrückt worden, teilte die örtliche Polizei am Montag mit. „Es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und Staus“, sagte ein Sprecher. Bei einigen Häusern stehe Wasser im Keller. Auch zahlreiche Gärten waren überschwemmt.
Murrhardt (Baden-Württemberg): In Baden-Württemberg liefen bei lokalen Unwettern am Nachmittag vereinzelt Keller und Unterführungen voll. Größere Unfälle oder Verletzte wurden den Polizeipräsidien im Land zunächst aber nicht gemeldet. Vor allem Feuerwehrleute waren gefragt. In Murrhardt sei ein Auto nicht mehr aus einer Unterführung gekommen, in der sich Regenwasser gesammelt habe, sagte ein Polizeisprecher. Nach einem Blitzeinschlag im Stellwerk der Ammertalbahn wurde der Zugverkehr im Bereich Tübingen vorübergehend fast komplett eingestellt. Der Schaden konnte aber schnell behoben werden.
Wetterdienst warnt in Deutschland vor extremen Unwettern
17.35 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst warnt in 18 deutschen Kreisen vor extremen Unwettern (Stufe 4, Alarmstufe violett). Dort drohen extreme Gewitter mit heftigem Starkregen und Hagel. Folgende Kreise sind betroffen:
Nordrhein-Westfalen
- Kreis Lippe
- Kreis Minden-Lübbecke
- Kreis Herford
- Kreis Unna
- Kreis Soest
- Märkischer Kreis
- Hochsauerlandkreis
- Kreis Olpe
Niedersachsen
- Kreis Schaumburg
Rheinland-Pfalz
- Donnersbergkreis
- Kreis Bad Dürkheim
- Kreis und Stadt Kaiserslautern
- Stadt Neustadt an der Weinstraße
- Stadt Landau in der Pfalz
- Kreis südliche Weinstraße
- Kreis Südwestpfalz und Stadt Pirmasens
Baden-Württemberg
- Kreis Göppingen
- Kreis Heidenheim
Zudem warnt der DWD in weiteren 38 Kreisen vor schweren Unwettern (Stufe 3, Alarmstufe rot). Auch hier drohen schwere Gewitter mit Starkregen und Hagel. Betroffen sind folgende Kreise:
Nordrhein-Westfahlen
- Kreis Siegen-Wittgenstein
- Kreis Warendorf
- Stadt Dortmund
Hessen
- Kreis Waldeck-Frankenberg
- Kreis und Stadt Kassel
- Schwalm-Eder-Kreis
- Main-Kinzing-Kreis
- Wetteraukreis
- Hochtaunuskreis
- Main-Taunus-Kreis
- Rheingau-Taunus-Kreis
- Stadt Wiesbaden
Thüringen
- Ilm-Kreis
- Kreis Weimarer Land
Rheinland-Pfalz
- Kreis Bad Dürkheim
- Kreis Bad Kreuznach
- Kreis Alzey-Worms
- Donnersbergkreis
- Kreis Südliche Weinstraße
- Kreis Mainz-Bingen und Stadt Mainz
- Rhein-Hunsrück-Kreis
- Kreis Cochem-Zell
- Kreis Bernkastel-Wittlich
- Kreis Birkenfeld
- Kreis Germersheim
Saarland
- Regionalverband Saarbrücken
- Kreis Neunkirchen
- Saarpflaz-Kreis
Baden-Württemberg
- Kreis Rottweil
- Kreis Tuttlingen
- Kreis Reutlingen
- Schwarzwald-Baar-Kreis
- Zollernalbkreis
- Kreis Esslingen
Bayern
- Kreis Dillingen a.d. Donau
- Kreis und Stadt München
- Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen
- Kreis Miesbach
Wechselhaftes Wetter in Deutschland erwartet
11.22 Uhr: Regen und Gewitter hier, Auflockerungen dort: Das Wetter in Deutschland bleibt in den kommenden Tagen wechselhaft und kühlt im Vergleich zum vergangenen Wochenende etwas ab. Am Dienstag werden im Westen und Nordwesten zunächst einzelne Schauer erwartet, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Montag in Offenbach mitteilte. Im Tagesverlauf lockert es vermehrt auf und bleibt oft trocken.
Im Südosten und in Oder- und Neißenähe ist mit schauerartigem Regen sowie Gewittern zu rechnen. In Alpennähe kann es laut den Meteorologen zu Unwettern mit Starkregen kommen. Die Höchstwerte liegen in der Südosthälfte bei 19 bis 23 Grad Celsius und in der Nordwesthälfte bei 15 bis 18 Grad. An der Nordsee kann es bei Höchstwerten von um die 13 Grad zu starken bis stürmischen Böen kommen.
Am Mittwoch ist in Alpennähe erneut mit einzelnen Gewittern zu rechnen. Im Norden und Nordwesten erwarten die Meteorologen einzelne Schauer. Von Südwesten bis nach Mitteldeutschland bleibt es bei geringer Bewölkung zunehmend freundlich. Die Maximalwerte liegen bei 15 bis 20 Grad, im Bergland und an der Nordsee bei 12 Grad.
Der Donnerstag wird heiter bis wolkig, lediglich in den Alpen ist teilweise mit Schauern und Gewittern zu rechnen. Die Temperaturen klettern auf 16 bis 22 Grad.
Unwetter-Alarm! Starkregen zieht über Deutschland - Sturzfluten möglich
10.46 Uhr: Unwetter-Alarm für Deutschland! Heute Nachmittag ab 14 Uhr kommen kräftige Gewitter vor allem im Norden auf. Im Dreieck Bremen, Hannover und Hamburg werden die schwersten Gewitter erwartet. Der Höhepunkt der Gewitter-Aktivität wird am Abend erreicht, zwischen 18 und 20 Uhr.
Auch weiter südlich kommt es zu einzelnen Gewittern. Aus dem Pfälzer Wald können sich einzelne Gewitterzellen lösen und in Richtung Frankfurt zeihen. Auch im hessischen Bergland kommt es immer wieder zu Gewittern. Im Süden ist nur der Alpenrand von Gewittern betroffen.
Vorsicht, die Gewitter können Unwetter auslösen. Besonders Starkregen kann im Norden zur Gefahr werden. Die Gewitter sind langsam und es kann sehr stark regnen. 40 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit sind möglich. Es kann zu kurzfristigen Überschwemmungen und auch Sturzfluten kommen, da wo das Wasser zusammenfließen kann.
Besonders in Städten können Unterführungen oder Senken volllaufen. Daneben kommt es zu Sturmböen bis 80 km/h. Vorsicht Ast- und Baumbruch möglich. Auch Hagel kann dabei sein. Die Gewitter sind heute ernst zu nehmen, lassen aber nach 20 Uhr deutlich nach.
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